Am 1. September 2020 waren alle Schüler*innen und Lehrkräfte der ENS aufgerufen sich mit dem „Veggie“-Thema auseinanderzusetzen. Der „Veggie-Day“ wurde als Gemeinschaftsaktion mehrerer Dithmarscher Schulen, die am „Plietsch fürs Klima“-Projekt des Kreises teilnehmen, durchgeführt.
„Veggie“ ist ein englisches Wort und bedeutet „pflanzlich“. Mit dem Begriff „veggie“ ist hier die pflanzliche Ernährung (vegetarisch, vegan) gemeint.
Beim Veggie-Day ging es darum, sich um das eigene Essverhalten Gedanken zu machen und sich über die die Folgen zu informieren. Der Fleischkonsum in Deutschland ist überdurchschnittlich hoch. Bei vielen Menschen ist er so hoch, dass er die Gesundheit gefährdet.
Der ökologische Fußabdruck von tierischen Produkten ist weitaus größer als der von pflanzlichen Lebensmitteln. Das bedeutet unter anderem, dass die Fleischproduktion - von der Aufzucht des Tieres über die Schlachtung bis hin zum abgepackten Produkt in der Kühltheke - deutlich mehr Treibhausgasemissionen erzeugt als die Produktion pflanzlicher Nahrung. Auch andere Ressourcen wie Trinkwasser und Acker- bzw. Weidefläche werden für die Tierzucht und die Produktion tierischer Produkte in überaus großen Mengen benötigt.
An den Tagen rund um den „Veggie-Day“ waren an vielen Ecken der Schule Gespräche über Fleischkonsum und Ernährung zu hören. Nicht nur im Klassenraum, sondern auch im Lehrerzimmer gab es einen regen Informations- und Meinungsaustausch.
"Die Kuh geht um die Welt", WPU 10 Darstellen und Gestalten
Die DAZ-Klasse, die 10d, die 7a und die 7d befassten sich im Unterricht mehrere Tage unter anderem mit den Fragen „Was ist veggie?“, „Welche Nährstoffe befinden sich im Fleisch und in fleischloser Kost?“ und „Was hat mein Fleischkonsum mit dem Klima zu tun?“.
Bei vielen Schüler*innen waren die Brotdosen am 1. September vegetarisch bestückt. In einigen sechsten und achten Klassen wurde sogar gemeinsam vegetarisch gefrühstückt. Dabei kam heraus, dass es gar nicht so schwer ist auf Fleisch oder tierische Produkte zu verzichten und auch die vegetarische Variante des geliebten „Burgers“ hervorragend schmeckt.
In der 6b und in der 7a wurden vegetarische Rezepte gesammelt, die zu einem Rezeptbuch zusammengefasst werden.
Eine Umfrage zum Essverhalten in der Klasse 10b machte deutlich, dass viele Schüler*innen jeden Tag Fleisch konsumieren. Im Gespräch über das Umfrageergebnis kam heraus, dass es auch wichtig ist zu unterscheiden, wo das Fleisch herkommt und welche Art von Fleisch man konsumiert. Einigen wurde erst am Veggie-Day bewusst welche Folgen ihr Fleischkonsum hat.
Im Wahlpflichtunterricht (WPU) „Angewandte Naturwissenschaften“ gab es vegane oder vegetarische Pizza „Bruschetta“. Tomaten, Salat und Kräuter stammten größtenteils aus dem Schulgarten mit der schuleigenen Kräuterspirale. Fast alle Kursteilnehmer*innen waren sich einig: „Das war lecker, auch wenn die Salami gefehlt hat!“
Auch in der Schulkantine in Wesselburen wurde an diesem Tag vegetarisch gekocht.
Der Hennstedter WPU-Kurs „Darstellen und Gestalten“ im 8. Jahrgang machte sich an die künstlerische Aufarbeitung des Veggie-Themas: Es entstanden Schriften und Bilder aus „Veggie-Gums“. Die Zehntklässler des WPU-Kurses „Darstellen und Gestalten“ erstellen Plakate und Grafiken mit dem Titel „Tiere demonstrieren für fleischlose Ernährung“. Collage "Tiere demonstrieren für fleischlose Ernährung", WPU 10 Darstellen und Gestalten
Der Veggie-Day verlief wegen der coronabedingt verschärften Hygieneauflagen anders und weniger spektakulär als ursprünglich geplant. Trotzdem hat er viele an Schule beteiligte Personen erreicht und für Aufklärung gesorgt. Der ein oder andere macht sich heute sicher mehr Gedanken, wenn er Fleisch konsumiert. Damit das Thema „Veggie“ nicht so schnell in Vergessenheit gerät, werden die Projektergebnisse an Pinnwänden und Schaukästen in der Schule ausgestellt.
Der Dank geht an alle, die sich beim Veggie-Day engagiert und mitgemacht haben.