Die Klasse 10d der Eider-Nordsee-Schule (Standort Hennstedt) unternahm gemeinsam mit den Lehrkräften Frau Hahn und Herrn Holtermann eine Exkursion zur GMA nach Büsum. GMA ist die Abkürzung für „Marine Aquakultur“. Dazu wird in Büsum geforscht.
Als Erstes wurden wir freundlich von Herrn Schlachter, der die Forschungsanlage leitet, und einem Doktoranden begrüßt. Danach gingen wir in den Konferenzraum, wo Herr Schlachter uns eine kurzweilige Stunde lang eine PowerPoint-Präsentation zeigte, die über die Aquakultur informierte. Dabei wurde uns direkt die große Bedeutung dieser Thematik deutlich. Hierzu blieb uns besonders im Gedächtnis, dass mehr als jeder zweite Fisch heute bereits aus einer Aquakultur und nicht mehr aus dem Meer kommt. Darüber hinaus verzeichnet die Branche jährlich ein Wachstum von 6 %, was die enorme globale Bedeutung unterstreicht. Gleichermaßen lässt dies aber auch erahnen, in welchem Zustand sich die Weltmeere befinden.
Wir erfuhren viel über die verschiedenen Systeme der Aquakulturtechnik und deren Vor- und Nachteile. Aber auch über die Herausforderungen und Schwierigkeiten sprach man mit uns sehr offen. So ist es zwar möglich aufgrund der technischen Entwicklung Anlagen standortunabhängig zu betreiben, wenig Wasser zu verbrauchen usw., aber der große Strombedarf ist letztendlich ein Parameter, der die Bewertung bzgl. der Nachhaltigkeit entscheidend beeinflusst.
Anschließend wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt und mussten uns für die Besichtigung der Forschungsanlage Schutzschuhe anziehen und die Hände desinfizieren. Wir lernten viel über die Haltung von den Fischen dort sowie über die Futtermittel, die eingesetzt werden. Der Forschungsschwerpunkt liegt hier bei der Fragestellung, wie die Fische mit möglichst pflanzlichem Eiweiß gefüttert werden können und gleichzeitig schnell an Gewicht zulegen. Da viele Fische Raubfische sind, ist es gar nicht so einfach, sie zu überlisten, pflanzliches Futter zu fressen. Ein Trick dabei ist, dass den pflanzlichen Futterstoffen Geschmacks-Zugaben zugesetzt werden, die zum Beispiel aus der Produktion von Fertiggerichten übrig bleiben. Das muss man sich so vorstellen: Wenn beispielsweise für ein Tiefkühl-Fisch-Gericht Meerestiere gekocht werden, nutzt man den Sud, der sonst über das Abwasser entsorgt werden würde. Dieser wird dann reduziert und die übrig bleibenden Fischaromen dienen dann zur Geschmacksmanipulation des pflanzlichen Fischfutters.
Ein abschließendes Highlight für die Klasse waren die Tiere aus dem nah gelegenen Aquarium unterhalb des Büsumer Piratenmeers, die während der Umbauphase in der GMA untergebracht sind. Besonders beeindruckte uns die Riesenschildkröte.
(Jan Holtermann)