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Virtuelles Rollentraining

Auf den schönsten Pass-Straßen der Karpaten im spannenden Zweikampf den Gipfel erreichen? Eine leere Autobahn in Tokyo bei aufgehender Sonne und Rückenwind in Höchstgeschwindigkeit fahren? Oder auf einer der schönsten Radrennstrecken Kanadas im Team mit Teilnehmerinnen aus verschiedenen Kontinenten gewinnen? Dies und noch viel mehr ist im Unterricht der Eider-Nordsee-Schule möglich!

Multimedialeinwand an der Nordsee-Eider-Schule, auf der die Rollentrainer-App ROUVY läuft.

Arndt in het Panhuis ist Lehrkraft am Förderzentrum Wesselburen. Er brachte die Idee der Radrollentrainer an die Eider-Nordsee-Schule. Doch wie funktioniert das eigentlich?

Die virtuellen Radrollentrainer sind über die große digitale Anzeigentafel in der Aula oder den interaktiven Tafeln der Schule mit einer "virtuellen Trainingsplattform" verbunden. Die Schüler suchen sich auf der Trainingsplattform eine Videostrecke heraus und fahren die Strecken im Unterricht oder bei Schulveranstaltungen ab. Die Höhenmeter werden durch interaktive Rollentrainer simuliert, welche exakt die Realität nachbilden und dementsprechend magnetischen Widerstand erzeugen. Zudem bewegen sich die Räder auf Bergsimulatoren nach oben oder unten, je nach gefahrenen Steigungsprozenten.

Dabei können die Schüler in Kontakt mit Mitfahrern und Mitfahrerinnen aus der ganzen Welt treten und lernen andere Regionen und Städte kennen, die sie so sonst nie erleben würden. Die Schüler fahren zum Beispiel durch den Central Park in New York und sind fasziniert von den Wolkenkratzern.

Es ist auch möglich mit einer Kamera eigene Routen zu filmen und diese dann online nachzufahren. Hier lernen die Schüler nebenbei auch Wesselburen mit seiner sehr fahrradfreundlichen Umgebung kennen.

Der Einsatz dieser Rollentrainer wurden von Herrn in het Panhuis bereits über mehrere Jahre an anderer Wirkungsstätte in der Praxis erprobt. Die gesammelten Erfahrungen konnten durch die Teilnahme an einem Erasmus Projekt auch anderen Schulen in Europa zugänglich gemacht werden. Schulen aus Spanien, Lettland, Dänemark, Griechenland, Litauen und Deutschland führten dabei regelmäßige Fahrten auf den Rollentrainern durch. In Spanien wurde das Projekt zum an der Universität Studierenden vorgestellt und der ehemalige Radweltmeister Oscar Freire nahm an einer Challenge der Schule teil. In Dänemark trainierte das nationale Radnachwuchsteam für die dort 2022 erfolgten Mountainbike Marathon Weltmeisterschaften, auf der von Schülerinnen und Schülern gefilmten Strecke, welche exakt die Streckenführung für den Marathon wiederspiegelte.

Arndt in het Panhuis hat beobachtet, dass gerade "bewegungsunlustige" Kinder, die sonst viel Zeit am PC und Handy verbringen, durch die Verbindung „Programmierung einer Strecke“ + „Virtuelle Realität“ zur Bewegung zu motivieren sind.

Erste Fahrt mit dem neuen Rollentrainer.
Der Schüler fährt über die Golden Gate Bridge

Das Projekt kommt genau zur richtigen Zeit: Wenn in diesem Jahr mit dem Abriss und Neubau der Sporthalle begonnen wird, kann das Radrollentraining den Bewegungsdrang der Kinder und Jugendlichen auffangen.  Ein weiteres Ziel ist, die Kinder und Jugendlichen dazu zu animieren, sich viel in der freien Natur zu bewegen, und die durch das Rollentraining gesteigerten Ausdauerfähigkeiten dazu zu nutzen, mit den schuleigenen Fahrrädern ausgedehnte Radtouren zu unternehmen. In diesem Rahmen wurde auch die Fahrradwerkstatt der Schule wiederbelebt, um die viel beanspruchten Fahrräder regelmäßig warten zu können.

Wir möchten uns an dieser Stelle bei den Sponsoren, die das Projekt erst ermöglicht haben recht herzlich bedanken. Unser Dank gilt der Stiftung Kinder des Windes, sowie der Sparkasse Mittelholstein.

In naher Zukunft ist ein Rollentrainer-Event an der Schule geplant zu dem Sportler und Sportlerinnen auch aus der Bevölkerung eingeladen sind, um gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern eine „Challenge“ durchzuführen. Nähere Informationen dazu werden auf der Website der Eider-Nordsee-Schule zu finden sein.

Beim Weihnachtsbasar der Schule bewältigten viele Schüler und Schülerinnen und deren Eltern die enormen Steigungen eines verschneiten Alpenpasses in Österreich. Es kamen über 120 Kilometer und 2000 Höhenmeter zusammen!