In der Eider-Nordsee-Schule in Wesselburen wird geforscht. Hoch interessiert schauen sich die Schüler/innen der 6a die mitgebrachten Muscheln ihrer Lehrerin an. Sie werden beschrieben und untersucht, sodass die Schüler/innen schlussendlich die Arten bestimmen können. Schon nach kurzer Zeit wird Austauschlehrerin Elsie Jaque durch die "Forscher" auf eine bestimmte Muschelart aufmerksam gemacht, da hier doch ganz klar ein Fehler vorliegen muss.
In Kooperation mit drei weiteren Lehrkräften der Gemeinschaftsschule leitet Frau Jaque ein fächerübergreifendes Projekt. Die Chilenin ist zu Beginn des Jahres mit ihrer Tochter als Austauschlehrerin an die Eider-Nordsee-Schule gekommen und bereichert hier den Unterricht besonders in den naturwissenschaftlichen Fächern. Wie ihre Tochter hat sich Frau Jaque exzellent in die Schule integriert. Die Sprachbarriere scheint vergessen, wenn sie zusammen mit den Kindern die Eigenschaften des Wattbodens erforscht oder auf Weltkarten die Strömungen innerhalb der Weltmeere betrachtet.
Das angeleitete fächerübergreifende Projekt betrachtet in den Fächern Deutsch, Kunst, Naturwissenschaften und Wetkunde die "Pazifische Auster" und ihre Invasion des Wattenmeeres. Im Fach Kunst zeichnen und malen die Schüler/innen Körper mit Volumen und nutzen die daraus entstandenen Bilder für informative Lapbooks. Diese gestalten sie dann im Fach Naturwissenschaften, in welchem sie zur Flora und Fauna des Wattenmeeres forschen. In Weltkunde nehmen die Experten dann die ganze Welt in ihren Blick. Auf Karten versuchen sie eventuelle Wanderungen der Pazifischen Auster anhand von Meeresströmungen nachzuvollziehen. Hierzu informieren sie sich zu diesen Highways der Weltmeere und nutzen sowohl das Internet als auch Literatur als Quellen. Anschließend werden alte Schulkarten recycelt und durch verschieden farbige Bindfäden verziert, sodass auf diesen Karten die Strömungen, der Golfstrom und die einzelnen betroffenen Nationalparks klar zu erkennen sind. In Deutsch geht es dann um zielsichere Recherche im Internet. Die Kinder sollen sich sicher im digitalen Raum bewegen können und Gefahrenquellen klar erkennen.
Erschwert wird das ganze Projekt durch Covid-19. Da die Kinder eigentlich zumeist in Gruppen arbeiten und die Schule streng auf das Einhalten von Hygienevorschriften achtet, müssen alle Beteiligen kreativ mit der Lage umgehen. Besonders die Schüler/innen gingen hierbei mit einer Selbstverständlichkeit und Kreativität an die Situation heran, die jeden mit sich gezogen hat. Die Klasse erzielte hierdurch großartige Ergebnisse. Das Projekt von Frau Jaque wertet daher gerade in solch schwierigen Zeiten den Schulalltag auf und zeigt, welche Möglichkeiten sich mit ein wenig Kreativität, ein wenig mehr Motivation und sehr viel Engagement, bieten.
Und das alles begann mit dem kleinen eingangs gefundenen Fehler, in dem eine Muschelart gefunden wurde, die hier nicht hingehört. Schlussendlich ist dies alles in der Ausstellung der Kinder nachzuvollziehen. Doch damit geben sich die Forscher nicht zufrieden und haben schon ihr nächstes Ziel im Auge. Was das ist, soll hier jedoch noch nicht verraten werden.