An zwei Tagen im Mai hatten wir das Glück, das Team des Püppchen-Theaters bei uns an der Eider-Nordsee-Schule am Standort Wesselburen begrüßen zu dürfen. In Kooperation mit der AOK führten zwei professionelle Schauspielerinnen ein 45minütiges Theaterstück zum Thema Essstörungen auf. Im Anschluss daran ging es für die Klassen in eine zweigeteilte Nachbereitungsphase.
Hauptzielgruppe dieser Präventionsmaßnahme sind die Klassenstufen 7-9, da die Gefahr, in eine Essstörung hineinzugeraten, in der Pubertät und der Adoleszenz am Größten ist.
Im Theaterstück wurde das ernste und durchaus wichtige Thema überaus humorvoll und witzig verpackt und absolut authentisch von dem Team der Schauspielerinnen vorgetragen.
Hierbei wurde deutlich, mit welchen Herausforderungen die jungen Heranwachsenden konfrontiert sein können. Das Hinterfragen der eigenen Identität, die Forderungen der Eltern, das fehlenden Verständnis des sozialen Umfelds, können beispielsweise eine tragende Rolle bei der Entstehung einer Essstörung spielen.
Nach der Aufführung in der Aula ging es für die Klassen in die Klassenräume, wo in getrennten Gruppen zwei Nachbereitungsphasen durchgeführt wurden.
Der eine Teil der Nachbereitung befasste sich mit der theoretischen Vermittlung der beiden großen Krankheitsbilder „Anorexie“ (Magersucht) und „Bulimie“ (Ess-Brech-Sucht).
Herr Schmidt, Dipl. Sozialpädagoge bei der AOK NordWest, vermittelte den Schülern und Schülerinnen ein Grundwissen über die möglichen Ursachen, die auftretenden Symptome, den Verlauf und die Behandlungsmöglichkeiten. Weiterhin informierte er über diverse Hilfsangebote und Unterstützungsmöglichkeiten. Hierbei wurde immer wieder der Bezug zum Theaterstück hergestellt und an Beispiel-Szenen festgemacht.
Der zweite Teil der Nachbereitung wurde von den Schauspielerinnen durchgeführt. Hier wurden theaterpädagogische Elemente mit eingebracht und die Schüler und Schülerinnen durften etwas aktiver mitarbeiten, indem sie z.B. kleine Übungen vor der gesamten Klasse durchführen mussten. Im Vordergrund stand das Empfinden vom Selbstwertgefühl und vom Selbstvertrauen.
Alles in Allem erlebten die Schüler und Schülerinnen, die Lehrkräfte und die beteiligten Schulsozialarbeiter einen lehrreichen, informativen und abwechslungsreichen Schulvormittag, der für ein wichtiges und oft unerkanntes Problem sensibilisiert hat!
-Ich verbringe am meisten Zeit mit mir selbst, also ist es gut, wenn ich mich selbst mag!-