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Spendenübergabe

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Aufgeregt blickt das Organisationsteam aus Pastorin Ina Brinkmann, Ehrenamtskoordinatorin Frauke Düßmann und Quartiersmanagerin Dorina Grama auf den Januar. Denn am Sonntag, 12. Januar, eröffnet Bischöfin Nora Steen um 11 Uhr mit einem Gottesdienst die Aktion „Mohltied“. Sie wird zum Thema „Von der Würde und so manchem Widerstand“ predigen. Vom 13. bis zum 31. Januar ist die St.-Bartholomäus-Kirche jeweils von Montag bis Freitag geöffnet.

Im Januar dieses Jahres standen die Türen der St.-Bartholomäus-Kirche in Wesselburen zum ersten Mal drei Wochen lang offen. Die Aktion zielt darauf ab, dass Einwohner bei günstigem Essen miteinander ins Gespräch kommen. Träger des Projektes sind die Kirchengemeinde, das Diakonische Werk und die Ehrenamtskoordinatorin. Unterstützung erhält das Team durch verschiedene Sponsoren, Gastronomen, Kuchenspender und ein Helferteam, das mittlerweile aus mehr als 30 Ehrenamtlichen besteht.

Mitte Dezember hat das Team bereits ein frühes Weihnachtsgeschenk erhalten, denn die Schüler der Eider-Nordsee-Schule spendeten einen Teil der Einnahmen ihres Weihnachtsmarktes an das Projekt. 552 Euro sind dabei zusammengekommen. „Wir haben uns eine Industriespülmaschine angeschafft, um die Ehrenamtlichen zu entlasten, die die vielen Teller sonst von Hand spülen müssten“, sagte Brinkmann und gab den Schülern somit gleich eine Antwort auf die Frage, was mit dem Geld passiere. „Wir wissen es sehr zu schätzen, dass auch Projekt vor Ort von euren Einnahmen profitieren.“

Brinkmann rechne damit, dass die Zahl von 1155 Gästen im Januar noch einmal übertroffen werde. Deshalb hatte die Kirchengemeinde im November auch dazu aufgerufen, Geschirr zu spenden. „Wir haben nun 811 Kuchenteller und 537 tiefe Teller“, so Brinkmann. Die Spenden seien nicht nur von Einzelpersonen gekommen, auch Hotels aus Büsum hätten die Gelegenheit genutzt, um Geschirr auszusortieren. „Bereits zu den Spenden gab es viele schöne Geschichten. Ich hoffe, dass die Gäste auch während der drei Wochen über das Geschirr miteinander ins Gespräch kommen“, so Brinkmann.

Wer sich bereits vor Beginn des Projektes einen Eindruck von „Mohltied“ verschaffen möchte, kann dies auf der Internetseite www.kirche-wesselburen.de. Dort gibt es einen Kurzfilm zu sehen, den Filmemacherin Annamaria Benckert produziert hat. In diesem kommen verschiedene Akteure zu Wort. Das Vorbild für „Mohltied“ war die Vesperkirche in Mannheim. Die Kirche befindet sich dort mitten im Bahnhofsviertel, wo Menschen vom Rande der Gesellschaft zusammenkommen. Der Januar sei als kältester und dunkelster Monat ebenfalls mit einem Hintergedanken ausgesucht worden. Denn neben der Dunkelheit und Kälte würden zu Jahresbeginn oft Zahlungen, beispielsweise an Versicherungen, anfallen, so Brinkmann.

Doch nicht nur die Organisatoren von „Mohltied“ freuten sich über finanzielle Unterstützung, auch das Frauenhaus Dithmarschen wurde mit einer Einzelspende über 300 Euro bedacht. „Die Familie der verstorbenen Renate Meister hatte sich an uns gewandt“, sagte Lehrerin Frauke Seider. Meister habe viel gestrickt und Handarbeiten gemacht. Ihre Waren seien während des Weihnachtsmarktes an der Eider-Nordsee-Schule an einem eigenen Stand verkauft worden. „Wir freuen uns über die Spende“, sagte Femke Dell-Missier, Mitarbeiterin des Frauenhauses. „Wir werden das Geld nutzen, um Geschenke für die Frauen und Kinder zu kaufen, die während ihres Geburtstages bei uns sind. Denn das Geld dafür können wir nicht aus dem laufenden Budget nehmen.“

Der Weihnachtsmarkt der Eider-Nordsee-Schule sei in den vergangenen Jahren ein Magnet für den gesamten Ort geworden, so Thorsten Rode, Schulleiter der Eider-Nordsee-Schule. Er freue sich darüber, wie die Veranstaltung sich entwickelt habe. „Wir wollen den Schülern zeigen, dass mit dem Geld etwas Gutes passiert“, sagte Rode. „Und es war schön, dass wir den Besuchern schon während des Marktes sagen konnten, was mit dem Geld geschieht“, ergänzte Schülerin Sophie Wendlandt. Sowohl das Projekt „Mohltied“ als auch die Frauenhilfe Dithmarschen seien in den Augen von Wendlandt sowie Pauline Thede, Emma Glaw und Lucas Dannenberg wichtige Stellen, an denen das Geld gut angelegt sei.

Artikel aus der DLZ, Redakteurin: Kim Malin Bethke