„Im Japanischen nennt man eine Kampffläche Tatami. Als Erstes begrüßen und verbeugen wir uns mit gegenseitigem Respekt, weil wir uns nicht verletzen wollen“, so eröffnet Kai Thedens (WieGe) eine der vier Einheiten zum Selbstbehauptungstraining. Und genauso machen es die Schülerinnen und Schüler beider 5. Klassen der Eider-Nordsee-Schule (ENS) dann auch.
In vier Trainingseinheiten lernen sie, wie Körperhaltung, Teamgeist, Selbstbewusstsein und Respekt starkmachen – nach innen und außen. Unter Anleitung des erfahrenen Karatetrainers lernen die Schülerinnen und Schüler, welche Rolle ihre Körperhaltung und ihre Ausstrahlung spielen. Schon kleine Übungen zeigen große Wirkung: Aufrecht stehen, tief atmen, laut und deutlich sprechen. „Wenn ich mich aufrecht hinstelle und jemanden direkt anschaue, fühle ich mich gleich viel stärker und sicherer“, berichtet eine Schülerin nach der zweiten Einheit.
Neben der persönlichen Stärke spielt aber auch der Teamgeist im Projekt eine große Rolle. In Partnerübungen und Gruppenspielen wird deutlich, wie viel die Gruppen gemeinsam erreichen können. „Wir haben uns gegenseitig angefeuert und Mut gemacht“, berichtet ein Schüler begeistert. Beim Training geht es aber nicht nur um körperliche Abwehr, sondern auch um die Entwicklung innerer Stärke und Selbstvertrauen. Grenzen setzen, den „Eisblick“ üben, Ankern, unangenehme Situationen erkennen und die eigene Stimme einsetzen. Das Training ist voll von tollen Übungen, Spaß und Bewegung. Auch wichtige Fragen der Schülerinnen und Schüler haben hier einen Platz: „Was kann ich eigentlich tun, wenn ich das Gefühl habe, dass mich jemand verfolgt?“ „Wie verhalte ich mich am besten, wenn ich bedroht werde?“ Die hilfreichen Ideen werden sofort in kleinen Rollenspielen umgesetzt. Am Ende waren sich alle einig. Dieses Projekt hat etwas bewegt.

DLZ von 27.11.2025, Martina Osterberg